Vorbeugen war immer schon besser als Bohren
"Schön ist es, um die Kranken besorgt zu sein ihrer Gesundheit wegen; Neue Erkenntnisse zur Kariesentstehung (..)Die gute Nachricht: Karies ist vermeidbar !Noch bis vor wenig mehr als 30 Jahren glaubte man, alle Bakterien im Mund wären "irgendwie mehr oder weniger" an der Kariesentstehung beteiligt.Dann setzte sich langsam die Erkenntnis durch, dass nur eine Minderheit von Bakterien Löcher in Zähne bohrt und eine noch kleinere Minderheit (der bis heute nachweisbaren Bakterien) Zahnbetterkrankungen (Parodontitis) auslöst, dass die Mehrheit der anderen Bakterien mit uns verbündet ist und uns sogar beschützen kann - und diese Erkenntnis hat sich danach langsam herumgesprochen. Was man damals schon wusste: dass auch die Häufigkeit (sowie die Details) des Zuckerkonsums eine wesentliche Rolle spielen... Darüber hinaus: dass die Mundhöhle eine Eintrittspforte für Bakterien ist, die die Allgemeingesundheit manchmal erheblich beschädigen. Und weiter: wie wir schädliche Bakterien in die Defensive drängen können. Heute wird nun eine "ökologische Plaquehypothese" diskutiert, für die bereits gute Belege existieren. Wir wissen nun, dass wir zwar die Übertragung von Kariesbakterien auf Kleinkinder weitgehend verhindern können und wie dies schützt - wir wissen aber auch, dass die Vermeidung der Bakterienübertragung das Risiko verringert, aber nicht bis auf Null. Deshalb sind besonders die Ernährungsgewohnheiten wichtig: durchaus erlaubten "Naschzeiten" müssen möglichst stundenlange "Zuckerpausen" gegenüberstehen. Und natürlich sind sogenannte "professionelle Zahnreinigungen" eine gute Ergänzung der individuellen Vorsorge, die erwiesenermaßen langfristig schützt - wir können den bakteriellen Attacken definitiv standhalten! Babyzahnpflege und Kinderzahnpflege sind spezielle Themen.
... und zu ErosionenSeit einiger Zeit beobachten wir Zahnärzte "neuartige Zahnschäden". Das sind Zahnschäden, die wir uns bis vor kurzer Zeit nicht erklären konnten: bei guter Zahnpflege entstanden dennoch Defekte der Zahnhartsubstanz, häufig am Zahnhals, nicht selten mit Überempfindlichkeit der Zähne - aber völlig ohne Karies! Mittlerweile ist die Ursache bekannt: säurehaltige Speisen oder Getränke (Obst, Erfrischungsgetränke, etc..) erweichen durch Säureeinwirkung die oberste Zahnschicht bis circa ein MIKROmeter tief (ein tausendstel Millimeter). Wenn dann aber eine Zahnbürste darüberwischt, ist dieser Mikrometer abgetragen - und sobald das tausendmal passiert ist, fehlt ein ganzer Millimeter! Es ist also wichtig, dass nach dem Genuss säurehaltiger Nahrung eine "Zahnschonzeit" von einer Stunde eingehalten wird. Auch der Anpressdruck der Zahnbürste spielt eine Rolle: "eichen" Sie Ihren Zeigefinger mittels einer Küchenwaage auf 100 g "Anpressdruck" und nehmen Sie sich beim Zähneputzen Zeit und Muße - bitte nicht zu heftig! erstellt: 25.04.2015 / letzte Änderung: 12.06.2023 / Zum Seitenanfang |