Zahnarztpraxis Dr. Regine Carl und Dr. Wolfgang Carl - St. Ingbert - Saarland

Umweltfaktoren der Karies

Ist Karies nur ein Müllproblem ?

Eine Information zur aktuellen "ökologischen Plaquehypothese"

Müll Wie bekannt: Karies entsteht durch die Vergärung von Zucker (und verwandten Kohlenhydraten) zu Milchsäure. Diese Milchsäure ist gewissermaßen "Zuckermüll". Leitkeim ist der Streptokokkus mutans (SM). Und wenn er viel Futter (Zucker..) erhält, vermehrt er sich rasend schnell. Dummerweise hat er auch noch Sympathisanten (z.B. Laktobazillen), die sich in sauren Umgebungen richtig wohl fühlen. Und wenn die Mundhöhle erst durch zu viel Zuckergenuss - und durch die danach daraus entstandene Milchsäure - so richtig vermüllt (übersäuert) ist, vermehren sich auch Laktobazillus und Freunde wie die Karnickel... und dann wird es gefährlich: die Mehrheiten unter den Bakterien im Mund kippen! Danach sind die "bösen" Bakterien leider definitiv in der Überzahl und können durch die Säure ihr Zerstörungswerk an unseren Zähnen erst so richtig entfalten, weil sie nicht mehr durch die mit uns verbündeten Bakterien daran gehindert werden. Man kann also mit einer gewissen Berechtigung von "Ökokaries" sprechen.

Was kann man da noch tun?
Ganz einfach: die "bösen" Bakterien auf Diät setzen. Und zwar auf ganz strenge Diät! Die "Zuckerpausen" zwischen den "Naschzeiten" sollten mehrere Stunden dauern. Nach den Naschzeiten sollten die Zähne geputzt - oder zumindest mit einem Glas Wasser gespült werden. Das hungert Streptokokkus mutans und Verbündete stark aus, schwächt sie und beschränkt die Vermehrung. Und das wiederum fördert Nachhaltigkeit im Mund: dauerhaft stabile Verhältnisse, Gesundheit, die begründete Aussicht auf lebenslangen Zahnerhalt. Die Umweltfaktoren im Milieu der Mundhöhle spielen also eine ganz entscheidende Rolle bei der Entstehung (oder der Verhinderung!) von Karies. Neben dem Zähneputzen sind für die dann immer noch vorhandenen "ökologischen Nischen" regelmäßige "professionelle Zahnreinigungen" eine sehr gut begründete Empfehlung. (Für Saarländer: das iss so ähnlich wie .. e Kartoffelsupp koche, doo muss ma halt umriehre - und natürlich haben wir VIEL feinere Löffel! Falls Sie eine nähere Erklärung wünschen, fragen Sie uns einfach...)

Natur 2.0 Und - gibt es auch eine wirklich gute Nachricht?

Na klar: bei richtigem Verhalten unsererseits haben Streptokokkus mutans und Komplizen immer noch schlechte Karten... Und dann kann sich die Umwelt in unserem Mund auch wieder erholen.

erstellt: 25.04.2015 / letzte Änderung: 10.06.2021 / Zum Seitenanfang